An der Generalversammlung von Calida am 21. April 2016 beantragt der zweitgrösste Aktionär der Gesellschaft, Micalux (Familie Haas, 16% des Kapitals) die Wiederwahl des ehemaligen CEO Felix Sulzberger in den Verwaltungsrat. Der Rat ist dagegen und beantragt seinerseits zwei neue Kandidaten, Stefan Portmann und Jean-Paul Rigaudeau. Nach Anhörung aller betroffenen Parteien unterstützt Ethos die Wiederwahl der sieben Mitglieder des Verwaltungsrats (einschliesslich F. Sulzberger), sowie die Wahl von S. Portmann. Ethos spricht sich jedoch gegen die Wahl von J.-P. Rigaudeau aus.
Felix Sulzberger hat entschieden, die Funktion des CEO nach 14 Jahren an der Spitze von Calida abzugeben, da er das Alter von 65 Jahren erreicht hat. Er ist jedoch bereit, Mitglied des Verwaltungsrats zu bleiben (in welchem er seit 2008 Mitglied ist), falls er an der Generalversammlung von Calida am 21. April 2016 wiedergewählt wird. Der Verwaltungsrat hat die Leistungen von F. Sulzberger stets gepriesen, insbesondere hat er einen erheblichen Beitrag an die Umgestaltung von Calida geleistet; eines der führenden Unternehmen seiner Branche, das sich in einer sehr schwierigen Lage befand.
Ein neuer externer CEO der Gruppe, Reiner Pichler, hat am 1. April 2016 seine Funktion angetreten. Die eingeschlagene Strategie wird sich gleichzeitig auf den Abschluss der Integration von Lafuma sowie auf die organische Entwicklung der verschiedenen Marken konzentrieren, dies mit einer regelmässigen Analyse der Möglichkeiten Unternehmen aufzukaufen. Nach separaten Unterhaltungen mit verschiedenen Mitgliedern des Verwaltungsrats sowie mit Ch. Haas (Micalux) und F. Sulzberger hat Ethos keine erheblichen Unterschiede in der Strategie festgestellt. Im Gegenteil: Ethos ist überzeugt, dass die Anwesenheit von F. Sulzberger im Verwaltungsrat einen wichtigen Mehrwert in dieser Entwicklungsphase von Calida darstellt, insbesondere aus folgenden drei Gründen:
- F. Sulzberger verkörpert den Erfolg von Calida. Seine Abwahl aus dem Verwaltungsrat wäre eine Quelle grosser Unsicherheit für viele Aktionäre. F. Sulzberger hat gegenüber Ethos versichert, dass er im Falle seiner Wahl weder operative Aufgaben wahrnehmen, noch dem Präsidenten Th. Lustenberger zugeteilte Aufgaben übernehmen werde.
- Der Abschluss der kompletten Übernahme und die Integration von Lafuma, initiiert von F. Sulzberger, ist immer noch im Gange. Für Ethos ist es äusserst wichtig, dass der neue CEO von ausserhalb der Gruppe kommend, R. Pichler, von der Erfahrung von F. Sulzberger profitieren kann, um eine optimale Übernahme der Funktionen zu garantieren. Die Anwesenheit von F. Sulzberger im Verwaltungsrat wird es Calida erlauben, weiterhin von seiner grossen Kompetenz im Textilbereich zu profitieren.
- Der historische Hauptaktionär von Calida (Familie Kellenberger, 35% des Kapitals) hat kürzlich gewünscht, seinen Anteil zu verkaufen. Diese Absichtserklärung wurde anschliessend zurückgezogen und der Hauptaktionär hat bekanntgegeben, doch noch mindestens drei Jahre beteiligt zu bleiben. Diese Kehrtwende der Familie Kellenberger ist für langfristig orientierte Aktionäre beunruhigend und kann Interessensdifferenzen innerhalb des Verwaltungsrats schaffen. In diesem Kontext schafft die Anwesenheit von F. Sulzberger Sicherheit durch die Kontinuität.
Der Verwaltungsrat beantragt ebenfalls die Wahl von Stefan Portmann und Jean-Paul Rigaudeau. Ethos unterstützt S. Portmann, dessen grosse Erfahrung im Tätigkeitsbereich von Calida sicherlich einen Vorteil darstellen wird. Das Profil von J.-P. Rigaudeau erscheint jedoch nicht optimal; Ethos ist der Meinung, dass es angesichts der Branche, in welcher Calida tätig ist, unerlässlich ist, den Rat mit einer Frau zu vervollständigen, insbesondere deshalb, weil das jetzige weibliche Mitglied (M. Tesler) nächstes Jahr die Alterslimite erreichen wird.
Zusammenfassend empfiehlt Ethos für die Wiederwahl der sieben Mitglieder des Verwaltungsrats (einschliesslich F. Sulzberger), sowie für die Wahl von S. Portmann zu stimmen. Ethos ist aber gegen die Wahl von J.-P. Rigaudeau.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Spezialdossier: Generalversammlungen 2016