12/10/2015

Anlässlich des Klimagipfels von Paris (COP21) verpflichten sich viele Länder dazu, ihre Treibhausgasemissionen im Laufe der kommenden Jahre zu senken. Um die angekündigten Ziele zu erreichen, ist die Beteiligung aller wirtschaftlichen Akteure unerlässlich. Als Kapitalgeber der Unternehmen spielen die institutionellen Anleger eine wichtige Rolle. Sie sind aufgerufen, die Unternehmen aktiv dazu anzuhalten, Umweltrisiken in ihre Aktivitäten miteinzubeziehen, indem Anlagen in Unternehmen mit tiefer Kohlenstoffintensität bevorzugt und die Höhe der Emissionen ihrer Wertschriftenportfolios kommuniziert werden. Ethos trägt aktiv zu Erreichung dieser Ziele bei.

Immer mehr Investoren erkennen an, dass der Klimawandel nicht nur ein grosses Umweltrisiko darstellt, sondern auch ein wichtiges Finanzrisiko für Anleger in Unternehmen mit dem höchsten Ausstoss von CO2Ä (Kohlenstoffdioxid-Äquivalenten) und die am wenigsten zur Selbstregulierung geneigt sind. Dieses Risiko ist besonders gross im Sektor der fossilen Energieträger, wo sich derzeit eine „Kohlenstoffblase“ abzeichnet. Tatsächlich werden grosse Vorkommen von Öl, Gas und Kohle schnell unverwertbar sein und ihren Wert verlieren, falls die internationale Gemeinschaft sich auf Massnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad einigen kann (stranded assets oder blockierte Aktiven).

Eine dreiteilige Strategie für die Anleger

Angesichts des finanziellen Risikos beim Kauf von Aktien oder Anleihen CO2Ä-intensiver Unternehmen haben die institutionellen Investoren die Treuepflicht gegenüber den Versicherten, auf drei Ebenen der Anlagepolitik aktiv zu werden:

Dialog mit den Unternehmen in Umweltbelangen
 

Als Kapitalgeber haben die Anleger die Pflicht und die Verantwortung, den Dialog mit der Geschäftsleitung der Unternehmen zum Thema Umsetzung ihrer Umweltstrategie aufzunehmen. Diese muss so angepasst werden, dass den Umweltauswirkungen jeder Etappe der Wertekette und des Lebenszyklus ihrer Produkte Rechnung getragen wird. Wegen der grossen Risiken ist es somit auch Aufgabe jedes Unternehmens, die Höhe der CO2Ä-Emissionen und die festgelegten Senkungsziele zu publizieren.
 

  • Ethos ist in Dialog zu dieser Thematik im Rahmen des Ethos Engagement Pool (EEP), das Dialogprogramm mit den Schweizer Unternehmen im Namen von 120 Schweizer Pensionskassen und Wohltätigkeitsstiftungen.
     

 Den Kohlenstoff-Fussabdruck ihrer Portfolios verkleinern
 

Für einen Anleger bedeutet Finanzrisiko verringern eine aktive Verwaltung der « Entkarbonisierung » seiner Anlagen. Das kann zu einer Strategie « Abstossen / Investieren » führen, welche eine Verschiebung der Anlagen in saubere Energien und Energieffizienz bedeutet.
 

  • Ethos hat kürzlich den Fonds “Ethos – Equities Sustainable World ex CH” lanciert, welcher einen Kohlenstofffilter in die klassische Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance-Analyse integriert. Dies führt zu einem Portfolio, dessen Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) viermal geringer sind als diejenigen des Referenzindex.

 Öffentlich die Höhe der Kohlenstoffemissionen der Portfolios kommunizieren
 

Der verantwortungsbewusste Anleger ist zur Transparenz aufgerufen, indem er die Kohlenstoffintensität seiner Portfolios veröffentlicht. Bis heute haben mehr als hundert Investoren den « Montreal Carbon Pledge » unterschrieben. Damit verpflichten sie sich, für die Gesamtheit oder einen Teil ihrer Portfolios die Kohlenstoffemissionen zu publizieren, für die sie verantwortlich sind.
 

  • Ethos ist Unterzeichnerin des Montreal Carbon Pledge. In diesem Rahmen wird Ethos ab jetzt die Kohlenstoffintensität all ihrer Aktienfonds veröffentlichen.
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Nachhaltige Entwicklung