Die Ethos Stiftung und die Ethos Climate Transition Ratings wurden mit dem Ethics in Finance Award 2024 ausgezeichnet. Dieser von der Universität Neuenburg verliehene Preis zeichnet eine innovative Methodik aus, mit der institutionelle Investoren die Klimaauswirkungen der Unternehmen, in die sie investieren, bewerten können.
Die Ethos Stiftung und ihre Methodik der Climate Transition Ratings, die es ermöglicht, die Klimaauswirkungen von Unternehmen zu messen, sind die diesjährigen Gewinner des Ethics in Finance Award. Dieser Ehrenpreis, der 2023 vom Institut für Finanzanalyse (IAF) der Universität Neuenburg (UniNE) ins Leben gerufen wurde, zeichnet jedes Jahr "vorbildliche Praktiken von Organisationen aus, die auf den Finanzmärkten tätig sind". Die Ethos Stiftung tritt damit die Nachfolge der Alternativen Bank Schweiz an, die 2023 mit dem ersten Ethics in Finance Award ausgezeichnet wurde.
«Es ist interessant festzustellen, dass es trotz der Dringlichkeit des Problems bis heute keinen international anerkannten Standard gibt, um die Anstrengungen eines Unternehmens im Bereich des Klimawandels zu messen. Die Ethos Stiftung hat hier Abhilfe geschaffen», betont die Jury unter dem Vorsitz von Professor Eelco Fiole. «Die von Ethos angewandte Methodik ist zweifellos eine vorbildliche Praktik, die in der Schweiz, in Liechtenstein und darüber hinaus Beachtung und Nachahmung verdient».
«Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie belohnt die Entschlossenheit und die Überzeugung der Ethos Teams, insbesondere der Analysten, aber auch der IT-Teams, eine innovative Methodik zu entwickeln, die eine Antwort auf eine der grössten Herausforderungen unseres Jahrhunderts gibt», sagt Vincent Kaufmann, Direktor der Ethos Stiftung. Wir hoffen nun, dass die Finanzindustrie als Ganzes ihren Teil zum Kampf gegen die Klimaerwärmung beitragen wird.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1997 ist die Ethos Stiftung bestrebt, innovative Dienstleistungen zu entwickeln, um Schweizer Pensionskassen bei nachhaltigen und verantwortungsbewussten Anlagen zu unterstützen und zu fördern. So haben die Ethos Teams mehrere Monate lang an der Entwicklung einer Methodik gearbeitet, die es erlaubt, die konkreten Fortschritte der Unternehmen bei der Begrenzung ihrer Klimaauswirkungen und bei der Anpassung ihrer Aktivitäten an die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu messen. Denn auch wenn sich immer mehr Unternehmen dazu verpflichten, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, muss die Verlässlichkeit dieser Versprechen überprüft werden.
Genau dies ist eines der Ziele der Ethos Climate Transition Ratings: Die Klimawirkung von Unternehmen zu bestimmen, indem die Glaubwürdigkeit ihrer Klimastrategien bewertet wird. Die Methodik von Ethos berücksichtigt dabei insbesondere den Grad der Zielerreichung in der Vergangenheit, das verfügbare CO2-Budget und die Nutzung von Kohlenstoffsenken, um Emissionen zu kompensieren und die Ziele zu erreichen (eine Praxis, die als weniger glaubwürdig gilt als die reine Emissionsreduktion).
Auszeichnung und Förderung von vorbildlichen, substanziellen und nachhaltigen Praktiken
Ethisches Fehlverhalten in der Finanzwelt wird oft mit dem Finger auf andere gezeigt und in den Medien thematisiert, während „vorbildliches“ Engagement weniger Beachtung findet. Die Initiatoren Eelco Fiole, Tim Kroencke und Florian Weigert, beide Professoren am IAF, haben den Ethics in Finance Award ins Leben gerufen, um solches Engagement nicht nur auszuzeichnen, sondern auch zu fördern. Der Preis unterstützt damit die Bestrebungen, die Schweiz zu einem noch wichtigeren Akteur im Bereich des internationalen nachhaltigen Finanzwesens zu machen.
Bewerben können sich alle Finanzmarktakteure mit Sitz in der Schweiz oder in Liechtenstein, deren Tätigkeit von der Vermögensverwaltung bis zur Finanzberatung reicht. Eine Jury aus Wissenschaftlern und Fachleuten aus der Privatwirtschaft wählt die Kandidaturen aus, die das beste Beispiel für ethisch vorbildliches nachhaltiges Verhalten darstellen.
Die Jury ehrte dieses Jahr auch Dominique Biedermann, Gründer, ehemaliger Direktor und später Präsident der Ethos Stiftung sowie ehemaliger Assistenzprofessor für Corporate Social Responsibility und Governance an der UniNE, der kürzlich in den Ruhestand getreten ist.