04/29/2016

Ethos wird heute an der Generalversammlung der Credit Suisse eine Wortmeldung abgeben. Die Vergütungen erscheinen exzessiv im Hinblick auf den Verlust von 3 Milliarden Franken für 2015. Des Weiteren empfiehlt Ethos den Aktionären, angesichts laufender juristischer Streitfälle die Decharge für die Mitglieder des Verwaltungsrats abzulehnen. Schliesslich empfiehlt Ethos den Aktionären, aufgrund der Höhe des Eigenkapitals, die langfristig immer noch zu niedrig ist und der auf den Finanzmärkten herrschenden Unsicherheit, dieses Jahr auf ihre Dividende zu verzichten.

Exzessive Vergütungen

Ethos empfiehlt, alle Punkte in Zusammenhang mit der Vergütung der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats abzulehnen. Ethos ist der Meinung, die Geschäftsleitung hätte 2015 keine variable Vergütung erhalten sollen angesichts des im Geschäftsjahr verzeichneten Verlusts von CHF 3 Milliarden. Des Weiteren kann die Ersatzzahlung von CHF 14 Millionen, welche der neue CEO, Tidjane Thiam, erhält, nicht akzeptiert werden. Schliesslich ist es unverständlich, dass die Vergütung der Mitglieder des Verwaltungsrats (ausgenommen die des Präsidenten) um durchschnittliche 33% anstieg.

Decharge wäre verfrüht

2015 hat die Credit Suisse neue Rückstellungen für zahlreiche laufende juristische Streitfälle von CHF 1.2 Milliarden gemacht. Anfang 2016 kamen noch neue Fälle hinzu, welche die Bank erschüttert haben. Die Rückstellungen der letzten 4 Jahre belaufen sich insgesamt auf CHF 7 Milliarden. Zudem hat die Credit Suisse einen Goodwill-Abschreiber von CHF 3.8 Milliarden in Zusammenhang mit der Investment Bank gemacht. Ethos ist der Meinung, dass es deshalb verfrüht wäre, den Führungsorganen der Credit Suisse die Decharge zu erteilen.  

Ungenügendes Kapital, um eine Dividende auszuzahlen

Der Verwaltungsrat schlägt eine Dividende von CHF 0.70 pro Aktie vor (in bar und/oder Aktien) für einen Gesamtbetrag von CHF 1,3 Milliarden. Die neue „too big to fail“ (TBTF) Regulierung wird die Mindesthöhe des Kapitals heraufsetzen. Trotz der Kapitalerhöhung von CHF 6 Milliarden, welche die Aktionäre November 2015 annahmen, bleibt das Kapital der Credit Suisse mit einer Kernkapitalquote von 3,3% der gesamten Bilanz (mindestens 3,5% in 2019 gemäss TBTF Regulierung) niedrig. Die Dividende würde diese Quote nochmals senken.

Nachricht
Generalversammlungen