Ethos meldet sich heute an der Generalversammlung von LafargeHolcim zu Wort, um den Aktionären zu empfehlen, dem Verwaltungsrat die Decharge nicht zu erteilen. Die Minderleistung der Aktie im Vergleich zu den wichtigsten Konkurrenten ist mehr als 50% seit der Ankündigung der Fusion im Juli 2014. Ethos empfiehlt ebenfalls den Vergütungsbericht 2015 abzulehnen angesichts der Fusionsprämien für den Präsidenten und die Geschäftsleitung. Schliesslich fehlt es dem Verwaltungsrat von 14 Mitgliedern an Unabhängigkeit. Ethos empfiehlt gegen die Wiederwahl von drei Mitgliedern zu stimmen.
Verfrühte Decharge
Ein Jahr nach Annahme der Fusion durch die ausserordentliche Generalversammlung von Holcim und der Fusion mit Lafarge stellen die Aktionäre einen beträchtlichen Wertverlust fest. Die Bilanz der neuen Gruppe ist viel volatiler geworden: Sie beinhaltet CHF 16 Milliarden Goodwill, welcher ein Abschreibungsrisiko birgt, insbesondere in bestimmten von Lafarge mitgebrachten Märkten. Ethos ist der Ansicht, dass solange der Mehrwert durch die Fusion nicht erwiesen ist, die Aktionäre dem Verwaltungsrat die Decharge verweigern sollten.
Anstieg der Vergütung
Ethos stellt fest, dass der Verwaltungsrat bestimmten seiner Mitglieder und Mitgliedern der Geschäftsleitung Fusionsprämien zugeteilt hat. Ethos ist der Meinung, dass diese Zuteilungen nicht angebracht sind, angesichts der negativen Auswirkung der Fusion auf die Aktionäre. Ethos bemerkt ebenfalls, dass der Verwaltungsrat die Vergütungspolitik revidiert hat und einen Aktienplan mit Leistungskriterien eingefügt hat, welcher die potentielle variable Vergütung beträchtlich erhöht. Im Fall, dass alle Leistungskriterien erfüllt sind, könnte der neue CEO bis zu CHF 7.9 Millionen bekommen, obwohl die maximale Vergütung des ehemaligen CEO CHF 4.2 Millionen nicht übersteigen konnte.
Verwaltungsrat nicht genügend unabhängig
Seit der Fusion mit Lafarge zählt der Verwaltungsrat 14 Mitglieder. Weniger als 50% werden als unabhängig betrachtet, davon nur einer der vor einem Jahr von Lafarge vorgeschlagenen Mitglieder. Folglich empfiehlt Ethos, gegen die Wiederwahl von 3 Mitgliedern zu stimmen.