09/21/2006

Eine kürzlich durch Eurosif (European Social Investment Forum) veröffentlichte Studie schätzt den Markt für nachhaltige Anlagen in Europa auf über 1,6 Billionen CHF. Dies bedeutet ein Wachstum von 106% über die letzten 3 Jahre und repräsentiert nach Schätzung von Eurosif zwischen 10 und 15% des gesamten europäischen Marktes. Die Studie zeigt den Umfang und die Entwicklung von nachhaltigen Anlagen in 9 europäischen Ländern auf. Darunter ist auch die Schweiz, wo nachhaltige Anlagen schon frühzeitig angeboten wurden und welche heute zu einem der führenden Märkte für nachhaltige Anlagen in Europa gezählt werden kann.
 

Nachhaltige Anlagen nehmen auch in der Schweiz weiter zu. Hier betrug das Volumen Ende Juni 2006 12,4 Milliarden CHF, wie aus einer kürzlich von der Zürcher Beratungsfirma onValues durchgeführten Markterhebung hervor geht. Dies bedeutet ein Wachstum von 17% in den ersten 6 Monaten des Jahres. Die Markterhebung zeigt auch, dass der SRI-Markt für Kollektivanlagen und strukturierte Produkte mit +19% schneller wächst als der gesamte Fonds-Markt, welcher gemäss der Swiss Funds Association im gleichen Zeitraum um 5,9% zulegte.

Das mittels der Ethos-Methode verwaltete Vermögen, insgesamt ca. 1,3 Milliarden CHF, stellt weiterhin einen beachtlichen Teil des Schweizer Marktes dar, da es circa 10% des unter nachhaltigen Kriterien verwalteten Vermögens und 16,5% der Kollektivanlagen und strukturierten Produkte ausmacht.

Die Eurosif Studie zeigt, dass das Wachstum nachhaltiger Anlagen von drei Schlüsselfaktoren angetrieben wird: Erstens von der zunehmenden Überzeugungskraft nachhaltiger Anlagen auf dem Finanzmarkt; zweitens von den Richtlinien und Vorschriften in den Unternehmens- und Finanzdienstleistungssektoren, die immer mehr Transparenz sowie die Integration sozialer, Umwelt- und ethischer Belange fordern; und drittens von vermehrt angewendeten Strategien wie Stimmrechtsausübung, Dialog mit den Unternehmen und integrierten Methoden die für alle Anlagen angewendet und den speziellen Interessen einer breiten Kundschaft angepasst werden können.

Wie in der Schweiz, werden nachhaltige Anlagen in Europa weiterhin von institutionellen Investoren angetrieben. Pensionskassen verlangen vermehrt, dass Anlageverwalter soziale und Umweltaspekte sowie Good Corporate Governance Praktiken in der Verwaltung ihrer Anlagen berücksichtigen. Gemäss der Eurosif Studie ist dies auf die starke Nachfrage von einigen führenden institutionellen Investoren sowie auf die hohe Qualität der Dienstleistungen von nachhaltigen Anlageverwaltern zurückzuführen.

Die « European SRI Study – 2006 » steht (in englischer Sprache) auf der Eurosif Webseite http://www.eurosif.org/publications/sri_studies zur Verfügung.

 

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Nachhaltige Geldanlagen