Ethos stimmt an der Novartis-Generalversammlung vom 23. Februar 2012 gegen die zur Wiederwahl stehenden Mitglieder des Vergütungsausschusses, William Brody und Srikant Datar.
Der Ausschuss vermochte das Vergütungssystem von Novartis nicht zu verbessern, obschon 39 Prozent der Aktionärinnen und Aktionäre letztes Jahr diesem nicht zugestimmt hatten. Ausserdem kann bei Novartis an der kommenden Aktionärsversammlung nicht direkt über die Vergütungen abgestimmt werden.
Novartis sieht für die kommende Generalversammlung keine Konsultativabstimmung über die Vergütungen vor. Daher empfiehlt Ethos den Aktionärinnen und Aktionären von Novartis, gegen die Wiederwahl der beiden Mitglieder des Vergütungsausschusses zu stimmen: William Brody und Srikant Datar tragen in ihrer Funktion die Verantwortung für das Vergütungssystem. Trotz der erheblichen Kritik und Opposition der Aktionäre im letzten Jahr überarbeitete der Ausschuss das System nicht grundlegend. Es entspricht nicht den Interessen von langfristig orientierten Investoren. Die wichtigsten Kritikpunkte:
- Die Vergütung des CEO stieg um 21,7 Prozent auf 15,7 Millionen Franken für das Jahr 2011, obschon die Ergebnisse negativ ausfallen. Insbesondere sanken der Konzerngewinn um sieben Prozent und die operative Marge. Weiter wurden bedeutende Restrukturierungen angekündigt, die zum Abbau von ca. 3000 Arbeitsplätzen führen.
- Die variable Vergütung ist exzessiv. Der variable Teil der Gesamtvergütung der Geschäftsleitung machte 2011 achtzig Prozent aus, jene des CEO 86 Prozent. Gemäss dem Vergütungssystem von Novartis kann eine variable Vergütung maximal bis zu 9,9-mal das Grundsalär betragen.
- Die absoluten Vergütungen bleiben hoch. Die Vergütung des CEO ist eine der höchsten in der Schweiz und beträgt das 250-fache des tiefsten Lohns in der Pharmabranche. Der Präsident des Verwaltungsrats erhielt im Jahr 2011 13,5 Millionen Franken. Diese Vergütung übersteigt deutlich jene anderer nicht exekutiv tätigen Präsidenten von Unternehmen in der Vergleichsgruppe von Novartis sowie von Unternehmen des Börsenindexes SMI.
Novartis erzielte Verbesserungen bei der Transparenz. Insbesondere werden die Vergütungen neu zum Marktwert anstelle des tieferen Steuerwerts ausgewiesen. Zudem legt Novartis den Multiplikator des Grundsalärs zur Berechnung der variablen Vergütung offen. Ethos stimmt gegen die zur Wiederwahl stehenden Mitglieder des Vergütungsausschusses, da die Struktur des Vergütungssystems nicht der Best Practice entspricht und die Generalversammlung nicht jährlich über die Vergütungen abstimmen kann.