«Die Pharmaunternehmen müssen eine wirksamere Strategie entwickeln, um der
Krise im Gesundheitswesen der Entwicklungsländer gegenzusteuern», hält der heute
erscheinende Schlussbericht der Pharma Shareowner Group (PSG) fest.
Die PSG, eine Gruppe von 14 europäischen institutionellen Anlegern,
in der die Anlagestiftung ethos das aktive Schweizer Mitglied ist, formuliert
acht Schlüsselempfehlungen für die Unternehmen der Pharmabranche. Die
Investorengruppe betrachtet diese Empfehlungen als Grundlage für eine wirksame
Strategie, mit der auf die Krise beim Arzneimittelzugang armer Länder ebenso
geantwortet werden kann wie auf die Gefahren und Möglichkeiten, die diese Krise
für den Pharmasektor darstellt. Der Bericht ruft die Unternehmen insbesondere
auf:
- die Besorgnisse und Schwierigkeiten des öffentlichen
Gesundheitswesens in den Entwicklungsländern besser in ihre Vertriebs- und
Verkaufsstrategie zu integrieren und dabei über Initiativen hinauszugehen,
die allzu häufig isoliert erfolgen;
- statt einer eher reaktiven eine
zukunftsorientierte Haltung der Führungsinstanzen zu einzunehmen, die auch
den Verwaltungsrat einbezieht;
- mehr Transparenz bezüglich ihrer
Ergebnisse und ihrer Lobbying-Politik an den Tag zu legen.
Der Bericht
ist das Folgeergebnis eines Programms, in dessen Rahmen ein einjähriger
Dialog mit 7 führenden Unternehmen der Pharmabranche geführt wurde:
Novartis, Roche, GlaxoSmithKline, AstraZeneca, Pfizer, Merck und Bristol-Myers
Squibb.
Ziel der PSG ist es, die besten Praktiken der Unternehmen
zu unterstützen, indem man ihnen bewusst macht, dass ihr Aktionärswert
langfristig von ihrer Strategie angesichts dieser Krise und deren Wahrnehmung in
der Zivilgesellschaft abhängt.
Die Pharmaunternehmen standen dem Dialog
offen gegenüber und erkennen die Notwendigkeit, selbst auf die Krise im
Gesundheitswesen zu reagieren. Die PSG hat jedoch den Eindruck, daß die
Pharmaunternehmen zur Zeit der Ansicht sind, genügend getan zu haben, um die
Risiken (Schwächung des Patentrechts, Reputations-Risken, usw.) einzudämmen.
Auch wenn es richtig ist, dass heute wieder vermehrt die Regierungen für die
Lösung der Krise im Gesundheitswesen der Entwicklungsländer in die Verantwortung
genommen werden, steht die Pharmabranche noch vor grossen Herausforderungen
. Dazu gehören insbesondere das wachsende Gewicht von grossen Ländern wie
China und Brasilien in dieser Debatte sowie die Auswirkungen der anhaltende
HIV/SIDA-Seuche in diesen Ländern und die Zunahme sogenannter
Wohlstandskrankheiten (Diabetes, Kreislaufkrankheiten usw.) in den
Industrieländern.
C.Schum
Senior Analyst
href="http://www.ethosfund.ch/pdf/Pharma_shareowner_group_press_release_2004.pdf"
target=_blank>Pressemitteilung der PSG (auf english)
href="http://www.ethosfund.ch/pdf/PSG_REPORT_SEPT04_SUM_DE.pdf"
target=_blank>Zusammenfassung (auf deutsch)
href="http://www.ethosfund.ch/pdf/Public_health_crisis_emerging_markets_2004.pdf"
target=_blank>Kompletter Bericht (auf englisch)
href="http://www.pharmashareownersgroup.org/"
target=_blank>www.pharmashareownersgroup.org
Für weitere
Informationen :
Caroline Schum, Senior Analyst, Anlagestiftung in Genf:
+41 22 716 15 55
Jo Allen, Präsidentin der PSG, CIS in London:
+44
161 829 53 97